PM vom 03.10.2011
Turnier in Lichtenfels, Interview mit Ralf

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Lichtenfels (Klaus Gagel) – „Ich engagiere mich im Tierschutz und würde niemals auf die Idee kommen auf Tiere zu schießen“, bekennt Ralf Kolb und dennoch gehört er zu den engagierten Vertretern des 3D-Bogenschießens, die mit Pfeil und Bogen auf Tierattrappen anlegen. Rund 250 von ihnen trafen sich zwei Tage lang in Lichtenfels um in freier Natur ihrem Hobby zu frönen.


Zu den alten Hasen des 3D-Bogensports gehört Ralf Kolb. Er betreibt sogar eine eigene Homepage mit dem entsprechen-den Turnierkalender. – Foto:kag

„Das 3D-Schießen ist ein Sport den man in Wald und Feld betreibt. Das Schönste daran ist, dass man in immer wieder neuen Situationen Bogenschießen kann, mit immer wieder ganz neuen Erfahrungen“, bemüht sich Ralf Kolb dem Laien seine Sportart verständlich zu machen.

„Die große Masse der Teilnehmer betreibt diesen Sport aus Naturverbundenheit und da kommt es nicht darauf an Tiere abballern zu können. Wir betreiben unseren Sport dahingehend, dass wir das Ganze möglichst naturverbunden sehen. Wir haben Ziele, die so in die Natur integriert sind, dass es einfach ein schönes Bild gibt“.

Verständlich wird diese Haltung wenn man sich im Vergleich dazu normale Bogenscheiben mitten im Wald vorstellt. Das passt einfach nicht zu-sammen und auch das Schießen auf Übungsplätzen erscheint im Vergleich dazu weniger reizvoll.

Ralf Kolb weiß wovon er redet. Der Steinsdorfer (Steinsdorf liegt bei Bamberg) ist vor circa acht Jahren direkt zum 3D-Bogenschießen gekommen.

Inzwischen hat er sich mit seiner Frau darauf geeinigt maximal 24 Turniere pro Jahr zu besuchen. Dabei ist er vom Ulmer Raum bis Augsburg, zur Deutschen Meisterschaft im Hundsrück bis zur zweiten Deutschen Meisterschaft (es gibt zwei Verbände) in Chemnitz mehrmals im Monat unterwegs.

Zusätzlich betreibt er eine eigene Internetseite, unter 3d-jagd.de. Das ist ein Turnierkalender mit sämtlichen Turnieren und den Wertungen für die einzelnen Schützen.

Hier wird man auch die Ergebnisse des Lichtenfelser Turniers nachlesen können ebenso wie auf der Homepage der Bogenabteilung innerhalb der Lichtenfelser königlich-privilegierten Scharfschützengesellschaft. Denn die war unter ihrem Bogensportreferenten Ralf Wirth und seinem Assistenten Andreas Hümmer Ausrichter dieses Großturniers.

Immerhin waren im Forst oberhalb des Lichtenfelser Stadtteils Kösten 28 Ziele gestellt, darunter ein laufender Keiler, ein Schuss von einem Hochstand und ein anderer von einem schwankenden Kanu aus. Gefordert waren zusätzlich Hochschüsse ohne besondere Pfeile. Im Grunde konnte jeder Schütze auf nahezu jedes jagdbare Wild anlegen.

Am ersten Turniertag wurde „klassisch“ mit drei Pfeilen und nach „nordischer Wertung“ geschossen. Der zweite Tag wurde als Hunterrunde durchgeführt. Dabei ist für jedes Ziel nur ein Pfeil gestattet. Es wurden jeweils Tages- und Gesamtsieger ermittelt. Geschossen wurde in den verschiedensten Bogenklassen vom Blank- Holzbogen, über den ein-strängigen Recurve- und Jagdrecurvebogen bis hin zum Compoundbogen mit Visierung.

Längst ist auch das 3D-Bogenschießen zu einem Sport für die ganze Familie geworden. Zahlreiche Frauen und Kinder nahmen daran teil. Kinder wurden leistungsgerecht gestellt, das heißt sie durften näher an das Ziel heran damit auch sie bei diesem Schießen ihre Er-folgserlebnisse haben. Auch bei der Auswertung wurde nach Alter und Geschlecht ebenso differenziert wie nach den verwendeten Bogen.

Stark vertreten waren die Bogenschützen aus dem Coburger Raum (Scheuerfeld, Ahorn) aber auch Gäste aus der Bamberger Gegend, dem Lichtenfelser Landkreis und aus Illmenau konnte die Lichtenfelser Bogenabteilung willkommen heißen. Die größte Gruppe kam aus Camburg (Thüringen) und ein Teilnehmer war sogar aus über 400 Kilometer angereist. Die Attraktivität des Lichtenfelser 3D-Bogenturniers hatte sich offensichtlich herumgesprochen.

Dabei wurden hervorragende Ergebnisse erzielt. Thomas Wagner aus Hochstadt Compound mit Visier) schaffte an beiden Tagen 1026 Punkte mit 33 Treffern ins Zentrum, sogenannten „Kills“. Rudolf Wolter aus Camburg (Recurve) kam gar auf 1067 Punkte und 33 Kills wo bei es natürlich nicht ganz einfach ist, die unterschiedlichen Leistungen auf Grund der verschiedenen Bögen miteinander zu vergleichen. Bogensportbegeisterte seien deswegen auf die Homepage der Lichtenfelser Bogenabteilung verwiesen.

Auch abseits des eigentlichen Turniergeschehens wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, in dem nicht nur für das leibliche Wohl der Teilnehmer gesorgt wurde. Schmankerl wie eine ultrarealistische Fischjagdsimulation, die freie Benutzung des 3D-Funparks oder das abendliche Fackelschießen gehörten zu den Höhepunkten dieses Rahmenprogramms. Ausgezeichnet bestückt war auch die Tombola für die die Bogenmanufaktur By Beier Sachpreise im Wert von über 1000,- Euro gespendet hatte.

Die Begeisterung für die idealen Rahmenbedingungen waren am Ende der beiden Turniertage allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben und so werden sich die Lichtenfelser Bogenschützen im kommenden Jahr wohl auf einen noch größeren Ansturm einstellen müssen.


Möglichst realistisch und naturnah soll das 3D-Bogenschießen sein. So wurde auch der Pfeil vom Kanu aus abgefeuert. – Foto:kag

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